Im Bildungs- und Vernetzungsprogramm von „Press Start“ werden die 132 Gründer*innen von Coaches begleitet, die sie bei ihrem Start in den Games-Bereich unterstützen. Wer sind diese Coaches und wie nehmen sie selbst das Programm wahr? In diesem Beitrag stellen wir Euch einige von ihnen vor.

Warum Coach bei „Press Start“ werden?

Für manche Coaches im „Press Start“-Programm ist die Teilnahme eine persönliche Angelegenheit, so z.B. für Marcel Zurawka. Er hat bereits zwei Mal erfolgreich gegründet. „Press Start“ ist laut ihm „eine Möglichkeit für die Mentees, die ich mir immer gewünscht habe, als ich mein Unternehmen gründete. Ich möchte meine Erfahrungen und Stolpersteine, auf die ich gestoßen bin, teilen und ihnen zeigen, wie sie damit umgehen können.“
Kai Bodensiek, der bereits verschiedenste Games-Schaffende juristisch begleitet hat, unterstützt die Stipendiat*innen mit rechtlichem Know-How: „Ich möchte diese 20 Jahre Erfahrung mit den Teilnehmern teilen, um sie auf ihrem Weg zur Entwicklung großartiger Spiele und Unternehmen zu unterstützen.“
Christian Fonnesbech berät Spieleschaffende zu den Themen IP und Branding und hat bereits beim Auftakt-Event die Stipendiat*innen und das „Press Start“-Team mit seinem  unterhaltsam präsentierten Wissen begeistert. Für ihn stehen die 132 Gründer*innen  stellvertretend für das, was am Games-Standort Deutschland möglich ist: „Von dem, was ich gesehen habe, hat die nächste Generation deutscher Spieleentwickelnder das Potenzial, eine Welle bahnbrechender Spiele hervorzubringen. Teil ihrer Reise zu sein, ist eine aufregende Gelegenheit, zur Zukunft des Spielens beizutragen – sowohl als Unterhaltungs- als auch als Kunstform.“

Coaching-Eindrücke vom Auftaktevent

Was hoffen die Coaches mit den Workshops zu erreichen?

In den Workshops werden sämtliche Aspekte der Unternehmensgründung vermittelt und Vorbehalte gegenüber zunächst oft unüberwindbar scheinenden Hürden abgebaut, die den Gründungsprozess begleiten. Rechtsanwalt Marian Härtel berät seit über 25 Jahren Menschen bei der Umsetzung innovativer Geschäftsmodelle und bei komplexen rechtlichen Herausforderungen. Er hofft, dass die Stipendiat*innen aus seinen Workshops mit der Erkenntnis herausgehen, „dass Recht nicht langweilig oder lästig ist, sondern ein wichtiger Bestandteil des Erfolgs.“
Auch Dr. Tom Lilge, der das gamelab Berlin an der Humboldt Universität mitbegründet hat, plädiert dafür, die formelleren Aspekte der Gründung lieben zu lernen: „Deine Begeisterung als Künstler*in und die geschäftliche Seite deines Unternehmens sind keine Gegensätze. Du bist Gamedesigner*in: Lass uns auch die „ernsten Seiten“ spielerisch gestalten!“
Laura Kaltenmaier, die bereits auf zwei Gründungen zurückblickt, betont, dass der Mittelpunkt der zu gründenden Unternehmen die Gründer*innen selbst sind. Sie hofft, dass die Stpendiat*innen aus ihren Workshops mitnehmen, „dass sie selbst ihr wertvollstes Gut sind. Ihre Energie, Kreativität und Lebenserfahrung sind nicht nur Werkzeuge  – sie sind die Grundlage ihrer zukünftigen Arbeit. Diese Qualitäten müssen gefördert, geschützt und respektiert werden, sowohl von ihnen selbst als auch von ihrem Umfeld. Jede neue Stimme verleiht der Branche Tiefe und Dimension. Mein Ziel ist es, ihnen zu vermitteln, dass ihre Sichtweise wichtig ist und dass sie jedes Recht haben, Raum zu beanspruchen und mutig zu gestalten, selbst wenn sie auf Widerstand oder Zweifel stoßen.“
Dabei darf man sich nicht vor möglichen Fehlschlägen kleinkriegen lassen. Timo Maier, der bereits in verschiedenen Industrien unterwegs war erhofft sich, dass die Stipendiat*innen genau das aus seinen Workshops mitnehmen, denn „Scheitern ist unvermeidlich“.

Was würde „Press Start“ aus Sicht der Coaches zu einem Erfolg machen?

Bei 132 Gründer*innen gibt es jede Menge unterschiedliche Wünsche und Hoffnungen für das Programm, Nachhaltigkeit steht jedoch bei vielen ganz oben. Jens Bahr, der mit seinem Spielestudio Off The Beaten Track bereits mehrere Projekte realisiert hat, freut sich bereits auf die fertigen Games und hofft, dass viele der Teams nach „Press Start“ weitere Projekte angehen werden: „Für mich ist das Programm ein Erfolg, wenn die Teams nach dem Programmende auf ihren eigenen Beinen stehen können.“
Auch Thomas Rössig, der auf 15 Jahre Erfahrung in der Games-Industrie und erfolgreiche Gründungen zurückblickt, sieht die Chance von nachhaltigen Gründungen im Mittelpunkt des Erfolges von Press Start, er sagt: „Ich glaube, dass Press Start eine großartige Gelegenheit ist, Dutzenden von Gründerteams eine echte Chance zu geben, nicht nur großartige Spiele zu entwickeln, sondern auch nachhaltige Spielestudios zu gründen, die die deutsche Spieleentwicklungslandschaft bereichern werden.“
Mona Brandt, Freelance-Entwicklerin mit einschlägiger Erfahrung in den Bereichen Game Design und User Interface / Experience, betont den Motivationsschub, den “Press Start” bewirken kann: „Für mich ist das Programm ein voller Erfolg, wenn die Teilnehmer*innen motiviert, optimistisch und entschlossen sind, weiter an ihren Projekten zu arbeiten. Wenn sie mit einer klareren Vision und dem Selbstvertrauen zum weiterzumachen aus dem Programm hervorgehen, dann hat es sich absolut gelohnt.“